Hören

Für Patienten/Patientinnen mit Hörstörungen unterschiedlicher Ursachen (zB Vererbung, Erkrankungen während der Schwangerschaft, Schalltraumen, neurologische Erkrankungen, Medikamenteneinnahme, Alterungsprozess) ergeben sich im Alltag vielfältige Probleme. So ist das Tonspektrum unter Umständen deutlich eingeschränkt. Meist ist das Sprachverständnis beeinträchtigt, vor allem bei Hintergrundlärm. Dies kann die Kommunikationsfähigkeit erheblich mindern, was für die Betroffenen in vielen Fällen eine hohe Belastung darstellt. Mögliche Folgen der Hörstörung können dann sozialer Rückzug, Einsamkeit oder Schlafstörugen sein. Bei einigen Betroffenen können zudem störende Ohrgeräusche (Tinnitus) hinzukommen.

Bei vielen Menschen kommt es mit zunehmendem Alter, zunächst ohne erkennbare Ursache, zu einem Hörverlust. Typisch ist, dass das Betroffene oftmals gar nicht wahrnehmen, sondern von Freunden und Familie darauf aufmerksam gemacht werden. In der Regel betrifft die Hörstörung zunächst die sehr hohen Töne. Kinderstimmen, Vogelzwitschern oder die Türklingel werden plötzlich „überhört“. All das hat zur Folge, dass es zunehmend schwer fällt, Gesprächen zu folgen, vor allem in lauter Umgebung mit vielen Hintergrundgeräuschen.

Wann ist eine Therapie sinnvoll?

Je nach Art und Schweregrad der Hörstörung stehen zu Beginn medizinische und/oder operative Behandlungen im Vordergrund. Besteht eine permanente Hörstörung, deren Ursache nicht behoben werden kann, ist die wichtigste Maßnahme die Anpassung von Hörgeräten oder die Versorgung mit einem Cochlea Implantat (eine spezielle Hörhilfe), das operativ eingesetzt wird.

Therapeutische Maßnahmen haben das Ziel, das Sprachverständnis, die Kommunikation und somit die Teilhabe am Leben zu verbessern. Das Gehirn soll wieder lernen Geräusche und Sprache zu verarbeiten. Wenn Sie gerade in der Eingewöhnungs­phase Ihres neuen Hörgerätes sind, dann ist eine logopädische Therapie sinnvoll. Je früher ein Hörverlust behandelt wird, desto besser.